{"id":48884,"date":"2021-01-11T07:45:59","date_gmt":"2021-01-11T07:45:59","guid":{"rendered":"https:\/\/www.tophair.de\/uncategorized\/uncategorized-detailseite\/leserbrief-der-lockdown-zwingt-uns-in-die-knie\/"},"modified":"2025-01-22T09:31:23","modified_gmt":"2025-01-22T09:31:23","slug":"leserbrief-der-lockdown-zwingt-uns-in-die-knie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.tophair.de\/branche\/branche-detailseite\/leserbrief-der-lockdown-zwingt-uns-in-die-knie\/","title":{"rendered":"Leserbrief: \u201eDer Lockdown zwingt uns in die Knie!\u201c"},"content":{"rendered":"

Sie spreche nicht nur f\u00fcr Friseure, sondern auch f\u00fcr alle anderen betroffenen Gewerke. Das schreibt uns Friseurmeisterin Maja Panvini aus Darmstadt in ihrem Leserbrief. <\/p><\/div>\n\n\n

Maja Panvini betreibt den Salon MP Hairstyle<\/a> in Darmstadt. Um auf die Situation von Friseuren, der Gastronomie, des Einzelhandels, Sportvereinen und allen Dienstleistern, die coronabedingt schlie\u00dfen mussten, aufmerksam zu machen, hat sie folgenden Leserbrief ver\u00f6ffentlicht:<\/p>\n\n\n\n

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Ich sitze Tag f\u00fcr Tag in meinem Heim und \u00fcberlege, wie es mit meinen Angestellten und allgemein mit meinem Unternehmen weitergehen soll. Bereits mit dem 1. Lockdown ist das Ostergesch\u00e4ft weggefallen, womit es nat\u00fcrlich auch f\u00fcr die Zeit vom 25.03. – 05.05.2020 starke Umsatzeinbr\u00fcche gab. Mieten mussten jedoch weitergezahlt, Umbauten nach coronabedingten Auflagen vorgenommen und der Salon so eingerichtet werden, dass die Hygienebedingungen der aktuellen Situation entsprachen, was mit sehr viel Kraft und finanziellem Aufwand verbunden war. Viele wenn nicht sogar alle R\u00fccklagen waren verbraucht. Nach der Wiederer\u00f6ffnung gab es ein kurzes Aufatmen. Durch die Einnahmen konnten wir viele Stundungen, ausstehende Zahlungen oder Kredite zum Teil ausgleichen.<\/p>\n\n\n\n

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Jedoch bereits im November mussten wir wieder starke Umsatzeinbu\u00dfen hinnehmen. Kunden sagten ihre Termine ab entweder erk\u00e4ltungsbedingt (so durften wir sie in Zeiten Coronas nicht bedienen) oder aus Angst vor Ansteckungen. Schon da mussten wir jeden Cent umdrehen und hofften auf ein Plus in der Weihnachtszeit.<\/p>\n\n\n\n

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Dann der Schock: Lockdown 2 die Katastrophe! Wieder mussten wir schlie\u00dfen, und das im Weih-nachtsbetrieb dem umsatzst\u00e4rksten Monat des Jahres! \u00dcbrigens einem Lockdown, der laut Herrn Spahn nie mehr kommen sollte. Wie sagte er so sch\u00f6n: Man w\u00fcrde mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, keine Friseure mehr schlie\u00dfen und keinen Einzelhandel mehr schlie\u00dfen. Das wird nicht noch mal passieren. Quelle: https:\/\/www.bz-berlin.de\/deutschland\/spahn-coronavirus-bilanz-man-wuerde-mit-dem-wissen-heute-keine-friseure-und-einzelhandel-mehr-schliessen zuletzt abgerufen am 06.01.2021.<\/a><\/p>\n\n\n\n

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Ich nenne das grob fahrl\u00e4ssig, nicht vertretbar und sogar anfechtbar! Wem sollen wir denn noch glauben? Es wird zwar immer von Hilfen f\u00fcr unsere Betriebe gesprochen, aber hierzu haben wir unter-schiedliche Szenarien, die uns das Leben b\u00fcrokratisch erschweren:<\/p>\n\n\n\n

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1. Die Beantragung dieser Hilfen ist so kompliziert aufgebaut, dass nur schwer zu erkennen ist was wo, wie und wann zu erfolgen hat.<\/p>\n\n\n\n

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2. Antr\u00e4ge auf Unterst\u00fctzung d\u00fcrfen inzwischen nur noch \u00fcber den Steuerberater erfolgen, weil es im vergangenen Lockdown Betrugsf\u00e4lle gab.<\/p>\n\n\n\n

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3. Jedoch kostet jede Frage beim Steuerberater Unmengen an Geld und der Antrag zus\u00e4tzlich noch 600 1000 ! Wie sollen wir das alles finanzieren?<\/p>\n\n\n\n

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4. Nicht zu vergessen, dass man bis heute noch keine Antr\u00e4ge stellen kann!<\/p>\n\n\n\n

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5. Es besteht zwar die M\u00f6glichkeit, \u00dcberbr\u00fcckungshilfe 2 die die Fixkosten zu max. 90% zu be-antragen, aber nur f\u00fcr diejenigen, die mindestens 30 % Umsatzr\u00fcckgang im Dezember nach-weisen k\u00f6nnen. 99 % aller Friseure in ganz Deutschland k\u00f6nnen das nicht, denn wir haben f\u00fcr unsere Kunden die letzten m\u00f6glichen Tage vor dem kurzfristig angek\u00fcndigten Lockdown rund um die Uhr (auch nachts) gearbeitet.<\/p>\n\n\n\n

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Warum werden diese Hilfen nicht gleichberechtigt vergeben, wie f\u00fcr die Gesch\u00e4fte, die 2020 geschlossen und deren Leistungen mit 75% des Vorjahresumsatzes berechnet wurden. Hei\u00dft es nicht, dass eine Gleichberechtigung herrschen soll?<\/p>\n\n\n\n

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Ist das jetzt das Ende??? <\/strong><\/p>

\"\"<\/a><\/div>\n\n\n\n

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Ja, ich wei\u00df – die Zahlen der Neuinfektionen m\u00fcssen sinken!<\/p>\n\n\n\n

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Ja, ich wei\u00df – man muss die Risikogruppen sch\u00fctzen!<\/p>\n\n\n\n

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Ja, ich wei\u00df – was sollen die Politiker denn noch machen!?<\/p>\n\n\n\n

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Dennoch immer \u00f6fter stellt sich mir die Frage, ob wirklich schon jemand den Sinn der Schlie\u00dfungen von z.B. Friseuren hinterfragt hat, wenn dadurch gleichzeitig der Schwarzarbeit die T\u00fcren ge\u00f6ffnet werden? Glauben Sie mir, diese sind inzwischen sehr weit offen oder aber die Deutschen haben tat-s\u00e4chlich innerhalb der letzten zwei Wochen per YouTube Haare schneiden gelernt bzw. die Balayage-technik, chemische Verbindungen oder das Setzen von Highlights etc. Ich bin fasziniert davon, wie viele Menschen diese Techniken anscheinend so schnell lernen konnten!<\/p>\n\n\n\n

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Systemrelevante Dienstleistungen sollen lt. staatlicher Anordnung weiterhin verf\u00fcgbar sein. Dabei muss ich zusehen, dass viele Deutsche weiterhin in den Urlaub fliegen sogar bewusst den Lockdown und die Aufhebung von Pr\u00e4senzunterricht f\u00fcr einen Urlaub nutzen. Solarien und Hundefriseure d\u00fcrfen ge\u00f6ffnet bleiben. Stimmt die sind nat\u00fcrlich auch systemrelevant.<\/p>\n\n\n\n

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Sarkasmus beiseite, aber wie soll es denn nun weitergehen?<\/p>\n\n\n\n

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Ich sehe zu, wie meine Angestellten und ich untergehen, nur weil wir uns an die staatlichen Anordnungen halten und nicht wie andere schwarz weiterarbeiten! Das ist ein herber Schlag ins Gesicht und mir stellt sich die Frage wer uns endlich finanziell hilft, sodass auch wir anst\u00e4ndigen Dienstleister den Lockdown \u00fcberstehen. Wir kleinen und mittelst\u00e4ndischen Unternehmen halten das System aufrecht und sicher haben die meisten von uns f\u00fcr viele Ma\u00dfnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus Verst\u00e4ndnis. Wof\u00fcr ich kein Verst\u00e4ndnis habe, ist die Tatsache, dass mir verboten wird zu arbeiten, obwohl ich alles M\u00f6gliche f\u00fcr die Sicherheit meiner Kundschaft und meiner Belegschaft unternommen habe. Dass meine Existenz bedroht ist und ich bald alles verloren habe, obwohl die Nachfrage am Markt nach qualifizierten Friseuren gro\u00df ist. Bis heute ist der Friseur kein Hotspot und beinahe jeder Salon steriler als ein Krankenhaus.<\/p>\n\n\n\n

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Wenn wir w\u00fcssten, dass all unsere Fixkosten gedeckt werden, nicht erst nach vielen Monaten sondern umgehend, dann k\u00f6nnten wir mit dem Lockdown deutlich entspannter umgehen und auch die Ma\u00df-nahmen gegen das Corona-Virus beruhigt annehmen!<\/p>\n\n\n\n

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Mein Appell an unsere Politiker:<\/p>\n\n\n\n

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Um eine Pleitewelle zu verhindern, muss SOFORT <\/strong>umsichtig und realit\u00e4tsnah gehandelt werden. Schaut doch bitte auf das Ranking der Ansteckungsgefahr (bisher war meines Wissens nach nicht ein Friseursalon ein Hotspot) und handelt nach diesem Wissen. Pr\u00fcft gerne die Einhaltung der Verordnungen, aber lasst uns endlich wieder arbeiten.<\/p>\n\n\n\n

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In diesem Sinne, bleibt gesund und viel Kraft!<\/p>\n\n\n\n

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Maja Panvini<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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