{"id":46917,"date":"2019-02-18T11:40:18","date_gmt":"2019-02-18T11:40:18","guid":{"rendered":"https:\/\/www.tophair.de\/uncategorized\/uncategorized-detailseite\/sind-sie-fluessig\/"},"modified":"2025-01-22T09:32:14","modified_gmt":"2025-01-22T09:32:14","slug":"sind-sie-fluessig","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.tophair.de\/business\/business-detailseite\/sind-sie-fluessig\/","title":{"rendered":"Sind Sie fl\u00fcssig? Ohne Geldreserven geht nichts."},"content":{"rendered":"

Verm\u00f6gen ist zweifellos wichtig, eine ausreichende Liquidit\u00e4t aber ebenso. Unser Finanzexperte Michael Vetter stellt einen Praxisfall vor, der zeigt, wohin eine fehlende oder mangelhafte Finanzplanung f\u00fchren kann. <\/p><\/div>\n\n\n

Vor allem durch das Erbe seiner Eltern hat es Werner K. als selbstst\u00e4ndiger Betriebsinhaber zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Neben seinem mit seiner Frau selbst genutzten Einfamilienhaus und einem anderen an ihren Sohn vermieteten Wohngeb\u00e4ude besitzt er ein gewerblich genutztes Objekt in guter Lage einer s\u00fcddeutschen Kleinstadt. Mieter ist ein zahlungskr\u00e4ftiger und gut besch\u00e4ftigter Apotheker, dessen Vertrag noch einige Jahre l\u00e4uft.<\/p>\n\n\n\n

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Keine Reserven<\/strong><\/h3>\n\n\n

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W\u00e4hrend der vergangenen Jahre hat es K. verst\u00e4ndlicherweise als sehr angenehm empfunden, dass neben seinen Betriebseinnahmen die stets p\u00fcnktlichen Mietzahlungen aus diesem Gewerbeobjekt erfolgten. Da gr\u00f6\u00dfere Investitionsma\u00dfnahmen bisher in keinem der Geb\u00e4ude anfielen, dachte K. seit dem Erbfall vor einigen Jahren kaum dar\u00fcber nach, entsprechende Liquidit\u00e4tsreserven aufzubauen. <\/strong>Wozu auch, so dachte er wohl, zur Not steht ja meine Bank mit einem \u00dcberziehungskredit zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n\n\n\n

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Ausgereizt und \u00fcberzogen<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Diese Rechnung ging bisher auch weitgehend auf: Neben dem \u00dcberziehungskredit auf dem Gesch\u00e4ftskonto mit einem Kreditlimit von 35.000 Euro stellt seine Hausbank weitere 20.000 Euro auf seinem Privatkonto zur Verf\u00fcgung. Auff\u00e4llig ist, dass beide Kreditlimits im Monatsverlauf bis zum Eingang der Mieten zum jeweils folgenden Monatsbeginn seit Jahren nicht nur vollst\u00e4ndig in Anspruch genommen, sondern auch mit jeweils einigen tausend Euro zus\u00e4tzlich \u00fcberzogen werden.<\/strong> Erst die Mieteing\u00e4nge von insgesamt rund 9.000 Euro sorgen dann regelm\u00e4\u00dfig f\u00fcr eine gewisse Entspannung bis zum jeweiligen n\u00e4chsten Monatsultimo. <\/p>\n\n\n\n

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Steuerberater schweigt<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Die Hausbank sah zumindest bisher offenbar keinen Grund einzugreifen. Dazu steht die Bonit\u00e4t von K. mit dem umfangreichen Immobilienbesitz wohl au\u00dfer Frage. Hinzu kommt, dass im Nachhinein kaum zu erkl\u00e4rende Verhalten des Steuerberaters, der ebenfalls keinerlei Ansto\u00df an diesem finanziell nicht ungef\u00e4hrlichen Verhalten seines Mandanten nahm.<\/strong> Au\u00dfer allgemein gehaltenen Hinweisen, dass K. mittelfristig \u00fcber eine Liquidit\u00e4tsreserve nachdenken solle, gab es also keine konkreten Vorschl\u00e4ge zu diesem Thema.<\/p>\n\n\n\n

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Deutliche Hinweise der Bank<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Seit einigen Wochen gibt es nun aber doch mehr oder weniger deutliche Hinweise seitens der Hausbank, bei der offensichtlich ein interner Beraterwechsel zu ver\u00e4nderten Verantwortlichkeiten gef\u00fchrt hat. K. erhielt mittlerweile mehrere Schreiben, in denen er zun\u00e4chst nur auf die regelm\u00e4\u00dfigen Limit\u00fcberziehungen, die K. neben den normalen Kreditzinsen von sieben Prozent immerhin zus\u00e4tzliche sechs Prozent \u00dcberziehungszinsen kosten, hingewiesen wurde.<\/p>

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Kundengruppe Problemf\u00e4lle<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Die beiden bisher letzten Schreiben hatten es dagegen in sich. Hierin wird K. deutlich aufgefordert, kurzfristig ein Gespr\u00e4ch mit dem f\u00fcr ihn zust\u00e4ndigen Bankmitarbeiter zu f\u00fchren. Bei diesem Gespr\u00e4chspartner handelt es sich \u00fcbrigens nicht mehr um einen Kundenberater, sondern um einen Mitarbeiter des so genannten Kreditmanagements, der sich in dieser Bank ausschlie\u00dflich mit Kreditf\u00e4llen befasst, bei denen sich bereits gewisse Probleme ergeben haben. Zu dieser Kundengruppe geh\u00f6rt K. nun also ebenfalls.<\/p>\n\n\n\n

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Realistische Bestandsaufnahme<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Immerhin besteht nun endlich die Bereitschaft von K. und seiner Frau, ihr bisheriges Ausgabeverhalten genauer anzusehen und sorgf\u00e4ltig dar\u00fcber nachzudenken, wie die finanzielle Lage zuk\u00fcnftig geordnet werden muss. In einer ersten groben Pr\u00fcfung f\u00e4llt bereits auf, dass die Privatentnahmen au\u00dferordentlich hoch sind. <\/strong>W\u00e4hrend der Betrieb in den vergangenen Jahren regelm\u00e4\u00dfig eine wenn auch geringe Rendite abwarf, wurden nahezu s\u00e4mtliche Mieteinnahmen privat verbraucht. Mehr noch, durch regelm\u00e4\u00dfige Zahlungen an den Sohn setzte sich dieses Ausgabeverhalten weiter fort. <\/p>\n\n\n\n

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Auflagen der Bank<\/strong><\/h3>\n\n\n

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Hinzu kommt, dass es bisher keinerlei transparente Fakten gibt, die auch nur halbwegs belegen, wie die Entnahmen letztlich konkret verwendet wurden. Die Bank gibt sich damit naturgem\u00e4\u00df nicht zufrieden und erwartet kurzfristig nicht nur eine angemessene Liquidit\u00e4tsplanung, sondern auch den erkennbaren Willen, die Entnahmen zuk\u00fcnftig verantwortungsbewusster vorzunehmen.<\/strong> Zum Abbau der Kreditverbindlichkeiten bietet sie ein Darlehen mit einer Laufzeit von acht Jahren bei gleichzeitiger Reduzierung der Kreditlinien auf jeweils nur noch 15.000 Euro an. Als Kreditsicherheit erwartet sie die Eintragung einer Grundschuld zu ihren Gunsten auf dem Immobilieneigentum der Familie K. Hinzu kommt eine weitere Auflage, die einen regelm\u00e4\u00dfigen Informationsaustausch mit belastbaren betriebswirtschaftlichen Zahlen durch K. vorsieht. Au\u00dferdem r\u00e4t ihm die Bank ausdr\u00fccklich, schrittweise eine Liquidit\u00e4tsreserve aufzubauen und deren Entwicklung sorgf\u00e4ltig zu verfolgen. <\/strong>K. selbst sieht mittlerweile ein, dass es so nicht weitergehen kann. Er hat sich bereits mit einem anderen Steuerberater in Verbindung gesetzt. Ob er und seine Frau damit aber auch die privaten Entnahmeprobleme in den Griff bekommen werden, muss sich dagegen erst noch zeigen.<\/p>\n\n\n\n

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Check-Liste:<\/strong><\/h3>\n\n\n

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  • Eine professionelle Liquidit\u00e4tsplanung sollte als Grundvoraussetzung jedes Betriebes regelm\u00e4\u00dfig erfolgen. Dazu geh\u00f6ren ebenso Analysen der jeweiligen Privatentnahmen<\/strong><\/li>\n\n\n\n
  • Vor allem bei erheblichen Barentnahmen kann schnell der \u00dcberblick verloren gehen, so dass auch hier zumindest bei gr\u00f6\u00dferen Ausgaben die konkreten Verwendungszwecke festgehalten werden sollten<\/strong><\/li>\n\n\n\n
  • Bei regelm\u00e4\u00dfigen \u00dcberziehungen von Privat- bzw. Gesch\u00e4ftskonten bieten sich in der Regel Umschuldungen in meist weitaus billigere Darlehen an<\/strong><\/li>\n\n\n\n
  • Vor allem bei Immobilienbesitz ist eine Liquidit\u00e4tsreserve fast schon obligatorisch, da Reparaturen und Renovierungen anfallen k\u00f6nnen<\/strong><\/li>\n<\/ul>\n\n\n\n

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    Text: Michael Vetter<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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