{"id":46849,"date":"2019-02-18T11:40:18","date_gmt":"2019-02-18T11:40:18","guid":{"rendered":"https:\/\/www.tophair.de\/uncategorized\/uncategorized-detailseite\/wenn-die-hausbank-aerger-macht\/"},"modified":"2025-01-22T09:32:12","modified_gmt":"2025-01-22T09:32:12","slug":"wenn-die-hausbank-aerger-macht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.tophair.de\/business\/business-detailseite\/wenn-die-hausbank-aerger-macht\/","title":{"rendered":"Wenn die Hausbank \u00c4rger macht"},"content":{"rendered":"
Ein erfahrener Betriebsinhaber von 58 Jahren und seit mehr als 20 Jahren eine Hausbank mit einer bisher weitgehend komplikationslosen Gesch\u00e4ftspartnerschaft: Mit diesen Voraussetzungen glaubte sich Wilhelm K. f\u00fcr die Jahre bis zu seinem R\u00fcckzug aus dem Friseurbetrieb auf der sicheren Seite. <\/p><\/div>\n\n\n
Umso \u00fcberraschter war er, als am viertelj\u00e4hrlich stattfindenden Bankgespr\u00e4ch neben seinem Kundenberater zwei weitere Bankmitarbeiter teilnahmen. Es handelte sich um einen Mitarbeiter aus dem sogenannten Kreditmanagement sowie um den zust\u00e4ndigen Kredit\u00adleiter. Diese beiden waren es dann auch, die das Gespr\u00e4ch weitgehend steuerten. \n
\nK. wurde unmittelbar damit konfrontiert, dass sich seine Kapitaldienstf\u00e4higkeit w\u00e4hrend der vergangenen Jahre angeblich kontinuierlich verschlechtert habe. Dies sei nach Ermittlung der Bankmitarbeiter vor allem auf seine zunehmenden Privatentnahmen zur\u00fcckzuf\u00fchren. Dar\u00fcber hinaus sei f\u00fcr die Bank nicht erkennbar, in welcher Form K. ein professionelles Betriebscontrolling betreibe. Weder gebe es regelm\u00e4\u00dfige Risikoanalysen noch eine erkennbare Strategie.\n
\n Ebenso wurde bem\u00e4ngelt, dass es nach wie vor kein der Bank bekanntes Szenario gebe, wie sich K. die sp\u00e4tere Betriebs\u00ad\u00fcbergabe an einen potenziellen Nachfolger vorstelle. Immerhin behauptete der Kreditbereichsleiter offenbar allen Ernstes, sei K. ja nicht mehr der J\u00fcngste und er m\u00fcsse sich fragen, wie es denn mit den Betriebsdarlehen nach seiner Pensionierung einmal weitergehe. Au\u00dferdem seien die bisherigen Kreditsicherheiten, die im Wesentlichen aus der Verpf\u00e4ndung von Teilen der Betriebseinrichtung bestehen, ohnehin nicht mehr ausreichend. Dar\u00fcber, dass K. seit Beginn dieser Bankverbindung kein einziges Mal auch nur eine Darlehensrate schuldig geblieben ist, verlor allerdings keiner der Gespr\u00e4chsteilnehmer auch nur ein Wort.\n<\/p>\n\n\n
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\nK. war ver\u00e4rgert. Immerhin war keiner dieser angeblichen kritischen Punkte bisher auch nur einmal von der Bank thematisiert worden. Er bat die Bankmitarbeiter noch, ihm die Punkte schriftlich mitzuteilen und beendete das Gespr\u00e4ch. K. hat sich zwischenzeitlich nicht nur mit seinem Steuerberater, sondern dar\u00fcber hinaus mit einem in Bankfragen erfahrenen Unternehmensberater mehrfach zusammengesetzt und die einzelnen Themen abgearbeitet. Die dazu erforderliche Bestandsaufnahme ergab, dass sich die von der Bank angesprochene Kapitaldienstf\u00e4higkeit w\u00e4hrend der vergangenen Jahre tats\u00e4chlich verschlechtert hat und dass dies auch mit h\u00f6heren Privatausgaben von K. zu tun hat. Allerdings sah der Steuerberater keinerlei Berechtigung der Bank, derart penetrant nachzuhaken, da die Ertragslage von K. in keiner Weise gef\u00e4hrdet sei.\n
\nZur Frage der Qualit\u00e4t der Kreditsicherheiten wurde festgestellt, dass bei einem aktuellen Darlehensstand (einschlie\u00dflich des \u00dcberziehungskredits auf dem Gesch\u00e4ftskonto) von rund 100.000 Euro ebenfalls kein Grund f\u00fcr die Reaktion der Bank bestand. Betriebsausstattung plus Firmenwert w\u00fcrden im \u00e4u\u00dfersten Fall durchaus zur R\u00fcckzahlung der Darlehen ausreichen.\n<\/p>\n\n\n
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\nBleibt das bisher fehlende Betriebscontrolling, das K. nun schrittweise aufbauen wird. Zwar sieht er sich hier auch bisher schon recht gut aufgestellt, da f\u00fcr die betriebswirtschaftliche Seite sein Steuerberater und f\u00fcr rechtliche Probleme ein Anwalt zust\u00e4ndig ist. Bei der Frage nach der sp\u00e4teren Betriebs\u00fcbergabe will sich der Friseurunternehmer jedoch in keiner Weise unter Druck setzen lassen. Der Unternehmensberater empfahl ihm dennoch, der Bank zumindest in groben Z\u00fcgen seine Pl\u00e4ne mitzuteilen. Diesen Rat befolgte K. schlie\u00dflich. Im umfangreichen Antwortschreiben an die Bank erkl\u00e4rte er, dass er in sp\u00e4testens vier Jahren einen K\u00e4ufer f\u00fcr den Betrieb finden will und dass die verbleibenden Darlehen bis zu diesem Zeitpunkt vollst\u00e4ndig zur\u00fcckgezahlt sein werden. Sein langj\u00e4hriger Kundenberater bei der Bank signalisierte K. inoffiziell, dass sich das Kreditinstitut damit wohl zufriedengeben werde.\n<\/p>\n\n\n
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\nVer\u00e4nderte Kreditvergaberichtlinien und die als Folge der Nullzinspolitik um Ertr\u00e4ge f\u00f6rmlich ringenden Kreditinstitute sorgen immer wieder f\u00fcr unerfreuliche Bankgespr\u00e4che. Unternehmer sollten folgende Konsequenzen ziehen:\n<\/p>\n\n\n\n
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\nMichael Vetter ist unser Experte f\u00fcr alle Themen rund ums Geld.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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