{"id":46630,"date":"2019-02-18T11:10:15","date_gmt":"2019-02-18T11:10:15","guid":{"rendered":"https:\/\/www.tophair.de\/uncategorized\/uncategorized-detailseite\/sezer-soylu-ist-bester-barbier-2016-1\/"},"modified":"2025-01-22T09:32:19","modified_gmt":"2025-01-22T09:32:19","slug":"sezer-soylu-ist-bester-barbier-2016-1","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.tophair.de\/business\/business-detailseite\/sezer-soylu-ist-bester-barbier-2016-1\/","title":{"rendered":"Sezer Soylu ist bester Barbier 2016"},"content":{"rendered":"

Macht Erfolg s\u00fcchtig? Das wollte TOP HAIR von dem Besten der German Barber Szene wissen und hat den Gewinner 2016 Sezer Soylu dazu interviewt. <\/p>

\"\"<\/a><\/div><\/div>\n\n\n

Nach der erfolgreichen Premiere des „German Barber Awards 2015“ suchten die Barbershop Experten von 101 Barbers erneut Deutschlands besten Barbier. Vorausgegangen waren etliche Live Competitions in den Vorentscheidungsrunden in Mannheim, K\u00f6ln, Berlin und M\u00fcnchen. Zur Jury geh\u00f6rten internationale Barber-Experten und Marco Sailer, der als erster den Thron 2015 bestiegen hatte. Nun amtiert der Augsburger Barbier Sezer Soylu (39) als bester Barbier und kann seinen Erfolg bis heute nicht fassen. \n
\nTOP HAIR: <\/b>
Herr Soylu, noch immer ergriffen und sprachlos, Deutschlands bester Barbier zu sein? <\/b>
<\/b>\n
\nSezer Soylu:<\/b> (ringt nach Worten)
Es ist alles so unwirklich, aber so langsam realisiere ich meinen Erfolg. Was war die Frage nochmal, wo bin ich gerade?! (l\u00e4chelt) \n
\nSie haben sich f\u00fcr die Vorrunde in M\u00fcnchen beworben, sind aber auch an andere Austragungsorte gepilgert. <\/b>
Ja, weil es mein Herz zum Springen bringt. Ich wollte erleben, was ich vermisst habe und habe mich dann endlich in f\u00fcr den zweiten Wettkampf beworben. \n
\nWoher kommt diese Sehnsucht?<\/b>
Ich bin vor sieben Jahren aus der T\u00fcrkei nach Deutschland gekommen. Dort habe ich als Kind meine Nase an die Schaufenster der Barbier-Salons gedr\u00fcckt und war so fasziniert, dass ich den Beruf erlernt habe. Hier angekommen fing ich an, im Internet nach dem Thema zu suchen. Meine Frau hat die Veranstaltung entdeckt und meinte: Schau, da ist etwas, was du dir schon immer gew\u00fcnscht hast! Dann war ich aber f\u00fcr die Anmeldung 2015 zu sp\u00e4t. Und ein zweites Mal wollte ich das nicht verpassen. Ich habe mir damals in N\u00fcrnberg alles sehr intensiv angeschaut, und meine H\u00e4nde zitterten, als ich meine Berufskollegen auf einer B\u00fchne sah. Ich hatte so etwas noch nie auf einer B\u00fchne gesehen und wollte das unbedingt! Ich war so beeindruckt von der Arbeit der Teilnehmer, dass ich es mir auch beweisen wollte. \n
\nSie sagen immer wieder, Sie kennen das.
<\/b>Ja, ich kenne das aus meiner Heimat und war so \u00fcberrascht, dass eine solche Kultur auch in Deutschland stark wird. Das, was auf der B\u00fchne passiert, bin ich. Ich bin Barbier oder Berber (t\u00fcrkisch), kein Friseur. Und wo das gelebt wird, m\u00f6chte ich sein. \n
\nWie haben Sie Ihre Berufung entdeckt?<\/b>
Min Vater hat mir das nahegelegt. Aber ich wollte es vor allem selbst! \n
\nWas zog Sie in den Bann? <\/b>
Die wei\u00dfen Kittel der t\u00fcrkischen Barbiere, die hygienische Arbeit, die Zeremonie und das Ritual. Man geht als Kunde zu einem Barbier und kommt als ganz neuer Mensch raus. Das ist so ein gutes Gef\u00fchl als Ergebnis einer Arbeitsleistung. \n
\nWarum lieben Sie diesen Beruf? <\/b>
Wegen der Schere. Das gleichm\u00e4\u00dfige Ger\u00e4usch der Scheren es ist im Prinzip wie Tanzen mit den Haaren. Diese Schnittger\u00e4usche beeinflussen mich, sie erzeugen Stimmungen in mir (lacht verschmitzt). \n
\nWie ist es nun f\u00fcr Sie Deutschlands bester Barbier zu sein, wie lebt es sich mit diesem Titel? <\/b>
Der Titel ist zu Hause noch nicht an der Wand, wo er sicher w\u00e4re. Ich arbeite einfach weiter wie fr\u00fcher, aber es ist eine gro\u00dfe Ehre f\u00fcr mich. Ich vergesse nicht, dass ich der Beste geworden bin, trage es aber aus Respekt vor meinen Mitstreitern auch nicht st\u00e4ndig nach au\u00dfen. Mein Sohn nennt mich seither den K\u00f6nig der Barbiere. Dann entgegne ich nur, dass ich kein K\u00f6nig bin, sondern dieses Jahr etwas Besonderes geschafft habe! Sonst hat es meinen Berufsalltag bis auf die vielen Anfragen nicht ver\u00e4ndert. Ich bin so geblieben wie vor dem Wettkampf. \n
\nWas hat diese Auszeichnung in Ihren Gef\u00fchlen und Ansichten ver\u00e4ndert?<\/b>
Ehrlich gesagt wurde mir durch den Wettkampf und den Titel bewusst, dass ich noch mehr lernen muss. Ich mache diesen Job seit ich 15 bin und bin noch nicht dort angekommen, wo ich sein m\u00f6chte. \n
\nWas macht einen guten Barbier aus? <\/b>
Freundlichkeit, H\u00f6flichkeit und Hygiene! Dar\u00fcber hinaus, dem Kunden zu vermitteln, dass du ihm etwas Gutes und Sch\u00f6nes geben willst: den individuellen Schnitt, die passende Rasur mit Herz auszuf\u00fchren. \n
\nSie leisten Pr\u00e4zisionsarbeit. Ver\u00e4ndert das einen Menschen? <\/b>
Ja, ich ertrage den Anblick nicht, wenn ein Mann nicht gut rasiert ist und einen schlechten Schnitt hat. Da m\u00f6chte ich am liebsten eingreifen. Ich habe sogar einen Barttr\u00e4ger in den sozialen Netzwerken nach einem Posting angeschrieben, weil das Ergebnis ganz schlecht war, und habe ihm angeboten, seine Haare und den Bart zu schneiden. \n
\nWer hat Sie best\u00e4rkt, beim Award mitzumachen?<\/b>
Emotional hat mich meine Frau unterst\u00fctzt. Auch mein Chef, der sagte, du schaffst das! Und unsere Meisterin, die ich meine deutsche Mama nenne. Sie hat mich gest\u00e4rkt, mein Handwerk noch mehr mit der Schere auszuf\u00fchren. Mein Meister in der T\u00fcrkei hatte mir die Maschine zwei Jahre lang verboten.\n
\nWas lieben Sie an der Branche?<\/b>
Ich w\u00fcrde es gerne umdrehen: Was st\u00f6rt mich aktuell? Ich mag es nicht, dass man in Deutschland bereits so weit ist, einem Menschen, dem man f\u00fcr mindestens eine halbe Stunde so nahe kommt, ihm in die Augen schaut, seine Haut ber\u00fchrt, f\u00fcr zehn Euro die Haare schneidet. Wir leisten keine Fabrikarbeit und machen unseren Berufsstand damit kaputt. \n
\nWas bedeutet Ihnen Arbeit? <\/b>
Ich bin in manchen Sachen radikal und vertrete daher die Auffassung, dass Arbeit keinen Spa\u00df machen muss. Man muss es wollen. Den Spa\u00df bringst du selbst in die Arbeit ein. \n
\nWarum erlebt die Barber-Szene einen solchen Hype in Deutschland? <\/b>
Machen wir uns nichts vor: M\u00e4nner brauchen genauso lang beim Friseur wie Frauen, aber geben es nicht zu. Es ist keine Modeerscheinung. Ich glaube, die deutschen M\u00e4nner haben das vermisst oder wussten nicht, dass sie es vermisst haben, weil sie es nicht kannten. Wir M\u00e4nner wollen diese Behandlung, wollen massiert und verw\u00f6hnt werden.\n
\nWas m\u00f6chten Sie in Ihrem Leben ver\u00e4ndern? <\/b>
Ich m\u00f6chte viel mehr B\u00fccher lesen, die mich der Wahrheit n\u00e4herbringen, wie es bei dem Alchimisten von Coelho ist.\n
\nWas erwarten Sie von der Zukunft?<\/b>
Ich erwarte nicht viel. Ich w\u00fcnsche mir nur, dass meine Kinder zur Uni gehen und ich miterleben darf, wie sie aufwachsen. Und f\u00fcr mich: Ich m\u00f6chte einfach noch mehr dazulernen. \n
\nWelche Tr\u00e4ume haben Sie? <\/b>
Ich m\u00f6chte meinen eigenen Barbersalon haben, m\u00fcsste daf\u00fcr aber auch einen Friseurmeister besch\u00e4ftigen, weil ich keine staatlich anerkannte Ausbildung nachweisen kann. \n
\nWas w\u00fcrden Sie tun, wenn Sie ein Jahr nicht arbeiten w\u00fcrden? <\/b>
Ich w\u00fcrde endlich meine Frau etwas mehr schlafen lassen, weil sie mich schlafen l\u00e4sst. Ohne sie w\u00e4re ich nichts.\n
\nVielen Dank f\u00fcr das Interview und weiterhin viel Erfolg w\u00fcnscht TOP HAIR!\n
\n\n
\nInterview: Emel Tahta-Lehmann<\/b><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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