Foto: Keune Haircosmetics

02.10.2023

Locken, Wellen und Naturkrause - Welche Wirkstoffe in welches Produkt?

Locken sind absolut im Trend. Viele Firmen launchen Produktlinien, die genau auf die Bedürfnisse von lockigem Haar eingehen. Eine Einleitung zum Thema von unserem Autor Matthias Bugge.

Naturgelocktes Haar hat, wie jedes andere Haar auch, ganz eigene Bedürfnisse. Lockige und krause Haare sind oft wesentlich trockener als glatte Haare. Sie benötigen viel Feuchtigkeit, die zudem gebunden werden muss. Ebenso benötigt lockiges Haar Fett, damit es geschmeidig ist und bleibt. Dass lockige Haare viel Feuchtigkeit brauchen, kann sehr eindrucksvoll bei hoher Luftfeuchtigkeit beobachtet werden, weil sie sich dann mehr zusammenziehen und die Sprungkraft erhöht ist. Dies ist vor allem in tropischen und subtropischen Regionen zu beobachten.

Fett und Feuchtigkeit gegen Frizz

Wenn lockiges Haar nicht über ausreichend Fett und Feuchtigkeit verfügt, sieht es schnell spröde, glanzlos und kraus ("Frizz") aus. Die Locken sind dann nicht gebündelt, sondern eher stark separiert. Dadurch ist auch die Frisierbarkeit extrem erschwert. Dies wird in den Wintermonaten durch die trockene Heizungsluft oder durch chemische Behandlung noch verstärkt. Immer mehr Haarkosmetik-Hersteller bieten Produktserien, die auf die Bedürfnisse von lockigen Haaren spezialisiert sind. Diese Produkte spenden besonders viel Feuchtigkeit und können diese auch binden.

Hydro-Lipid-Kombi

Solche Präparate enthalten oft Glycerin, Milchsäure, Sorbitol, Panthenol oder Aloe vera. Diese Inhaltsstoffe können Feuchtigkeit binden und zählen deshalb zu der Gruppe der Feuchthaltemittel. Vor allem Glycerin kommt häufig zum Einsatz, da es auch im natürlichen Säureschutzfilm der Haut vorkommt. Ebenso spielt Aloe vera eine große Rolle.

Die Erhöhung des Fettgehalts wird oft durch eine Kombination von verschiedenen Lipiden erreicht. Dabei kommen meist tierische oder pflanzliche Fette zum Einsatz, wie z. B. Arganöl, Jojobaöl, Mandelöl, Avocadoöl oder Lanolin. Ebenso werden hier häufig Silikone eingesetzt, die die Haaroberfläche glätten und beruhigen sollen. Dies erkennt man z. B. daran, dass Dimethicone in der Inhaltsstoffliste aufgeführt sind. Viele Präparate enthalten zusätzliche Proteine, die die Haarstruktur kräftigen sollen. Hierbei handelt es sich oft um Weizenkeimproteine oder synthetische Keratinverbindungen.

Bei der Präparatewahl sollte jedoch auch unterschieden werden, wie stark die Ausprägung der Locken ist, und ob es sich um dickes, borstiges oder um dünnes, feines Haar handelt. Für feine und dünne Haare wäre eine gleiche Konzentration der Wirkstoffe viel zu beschwerend. Oftmals werden für diese Haarqualität Präparate in Sprüh- oder Schaumform angeboten, in denen die Konzentration dieser Wirkstoffe reduziert ist. Sprays für feine lockige Haare sind oft 2-Phasen-Sprays, wobei die eine Phase wässrig und die andere fetthaltig ist, und diese durch kräftiges Schütteln miteinander verbunden werden.