Co-Working Spaces kannten wir bislang nur für Büro-Jobs. Das soll sich jetzt mit „tinysalons“ ändern.
Inhaltsübersicht
Die Idee ist simpel: Auf großer Fläche werden unterschiedlich große Räume geschaffen, die als voll ausgestattete Friseursalons eingerichtet sind. Einmieten kann sich der/die selbstständige Friseur*in stunden-, tage- oder wochenweise, und das 24 Stunden am Tag ganz wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Dadurch hat man eine große Flexibilität, sagt Lisandro Adler, tinysalons-Geschäftsführer. Mit dem neuen Geschäftsmodell, das man bislang nur aus Übersee kennt, hat sich Adler einen prominenten Platz in der Mitte von Wanne-Eickel gesichert. Im einstigen Kaufhaus wurden Wände eingezogen und so fünf Salons errichtet. Ob New York mit 7 oder Wanne- Eickel mit 16 Quadratmetern: Alle Salons sind mit Möbeln ausgestattet, verfügen über ein Waschbecken oder einen -sessel und einen Spiegel mit integriertem TV-Screen, der durch den Friseurstuhl aktiviert wird. Luftfilter sorgen dafür, dass keine dicke Luft herrscht, und vor jedem Raum zeigt ein interaktiver Touchscreen an, wann und wie lange ein Mieter arbeitet. Über das Display kann jeder Friseur auch seinen eigenen Raum gestalten von der Lichtfarbe bis hin zum Musiksender, verspricht Adler. Allen Mieter*innen steht zudem noch die Social-Media-Ecke zur Verfügung, und auch die Kundentoilette wird von allen Mietern gemeinschaftlich genutzt. Außerdem bietet Adler seinen Mietern an, Produkte aus seinem Shop im Untergeschoss zu kaufen. Das sei aber kein Muss, betont Adler. Ein Rundum-Sorglos-Paket also, in dem alle Fixkosten enthalten sind. Der/ die Friseur*in braucht nur noch Werkzeug und Produkte mitzubringen. Getränke, Zeitungen, kleine Snacks für den Service am Kunden muss jeder Mieter selbst sorgen. Auch dafür, dass jeder Raum ordentlich verlassen wird. Für die große Reinigung sorgt dann Lisandro Adler.
Volle Flexibilität
Für Adler ist sein tinysalons-Konzept eine Alternative zur rechtlich nicht immer ganz sicheren Stuhlmiete. Mit einer Mitgliedschaft erwirbt man Guthaben, das bei der Raummiete angerechnet wird. Die Mitgliedschaft ist kein Muss, durch sie erhält man aber einen günstigeren Stundenpreis. Und: Alles ist monatlich kündbar. Gewisse Sachen werden sich noch entwickeln, sagt Adler, der seit Februar 2022 die ersten Mieter*innen in seinen tinysalons begrüßt, und nach eigenen Aussagen bereits viele Interessent*innen hat. Der Unternehmer will mit dem Konzept aber vor allem erst einmal Erfahrungen sammeln deshalb auch der Standort Wanne-Eickel, der Adlers Wohnort geschuldet ist: Mir war wichtig, dass ich nah dran bin und das Projekt eng begleiten kann. Natürlich, gibt Adler zu, sei eine Expansion bei solch einem Konzept naheliegend: Derzeit sucht er nach Franchise- oder Lizenzpartnern.
Mehr Infos: www.tinysalons.biz
Was sind Co-Working Spaces?
Meist Selbstständige aus verschiedenen Branchen arbeiten dabei in einem großen Raum oder Gebäude mit vorhandenen Rückzugsmöglichkeiten zusammen. Co-Working kennzeichnet sich vor allem durch Flexibilität, Unabhängigkeit und Zugänglichkeit aus. Meist gibt es eine volle Arbeitsplatz-Infrastruktur inklusive Service, Reinigung, Nebenkosten, Highspeed-Internetzugang, Kaffee-Flatrate usw. Es gibt sogar einen Bundesverband CoWorkingSpaces: www.bundesverband-coworking.de |
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