Zukunftskongress 2025: Branche spricht mit Politikgrößen

30. Januar 2025
Foto: Yvonne Rieken

Wahrscheinlich trafen noch nie so viele namhafte Politiker auf so viele Friseure: Der Zukunftskongress des Online-Magazins imsalon machte es vergangenen Montag möglich.

Inhaltsübersicht

Dank der bevorstehenden Bundestagswahl fand sich eine illustre Riege an politischen Eintscheidungsträgern ein und war auch gewillt, sich die Sorgen und Nöte des Friseurhandwerks anzuhören: Bundesarbeitsminster Hubertus Heil (SPD), der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU Jens SpahnGregor Gysi (Die Linke), BSW-Vize Amira Mohamed AliWolfgang Kubicki (stv. Vorsitzender der FDP), Felix Banaszek (Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen) und die Bundestagsabgeordneten Hannes Walter (SPD) und Klaus-Peter Willsch (CDU).

Die einen waren überrascht ob der desolaten Situation bei den Ausbildungszahlen, den anderen war nicht bewusst, dass eine Zusammenarbeit mit dem Zoll bei der Schwarzarbeitsbekämpfung im Friseurhandwerk kaum vorhanden ist. Anerkannt wurde auch, dass derjenige, der sich an die Regeln hält, am „Ende der Gekniffene“ sei (Amira Mohamed Ali). Und auch die Forderung nach Reduktion der Mehrwertsteuer auf 7 % fand man nachvollziehbar. Doch über Absichtserklärungen, man wolle Steuern senken (CDU) und so dafür sorgen, dass wieder mehr Menschen mehr Geld beim Friseur ausgeben, Gesprächsangeboten und der Zusage, dass nächste Mal mehr Zeit mitzubringen (Jens Spahn), gab es dahingehend – logischerweise – keine (Wahl-)Versprechen.

Der Großteil der Parteivertreter sprach sich dafür aus, Schwarzarbeit bekämpfen zu wollen und dafür zu sorgen, dass das Friseurhandwerk noch in das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz aufgenommen wird. Dies war leider durch den Bruch der Ampelkoalition kurz vor Abschluss gescheitert.

Stilles Sterben

Friseurunternehmer Marc Breckwoldt sprach vom Dauerkrisenmodus, in der sich die Branche seit fünf Jahren befinde. Friseurunternehmerin Bettina Klier appellierte an die Politiker, für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen  und ZV-Präsidentin Manuela Härtelt-Dören warnte davor, dass das Sterben der Friseurunternehmen weitergehen werde: „Das ist ein stilles Sterben, wir werden keine Insolvenzwelle erleben.“

Keine Angst vor der KI

Hoffnungsvoll stimmte hingegen die Runde mit namhaften Friseurunternehmen, die von ihrer selbstbewussten Preispolitik berichteten. Sascha Lobo versuchte den Friseuren die Angst vor der KI zu nehmen und appellierte, dass man „Augen und Ohren offen halten“ sollte und sich der KI nicht verschließen sollte. Die Runde zum Thema Ausbildung zeigte, dass neben dem „Königsweg“ duale Ausbildung (Christian Hertlein, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im ZV) noch ein alternativer Weg gefunden werden muss.

Fazit

Wirklich erwartet hat wohl kaum einer, dass direkte politische Zusagen auf die Forderungen des Friseurhandwerks gemacht werden. Dennoch war es ein guter Tag für die Branche, die endlich einmal laut wurde.