6 Tipps zur Zusammenarbeit mit dem Steuerberater

28. April 2025
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater: Holger Püschel, Foto: Henrik Löwen

Viele Friseuruntermehr*innen haben derzeit Probleme, einen Steuerberater zu finden. Die Kanzleien sind schlichtweg überlastet, weiß Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Holger Püschel. Er gibt Tipps, wie man die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater optimiert und damit auch zu schnelleren Ergebnisse kommt.

Inhaltsübersicht

Wie in vielen anderen Branchen hat der Fachkräftemangel auch in Steuerberatungskanzleien Einzug gehalten. In den Medien wird berichtet, dass eine große Mehrheit der Kanzleien überlastet sei und fast alle Steuerberater am Limit ihrer Möglichkeiten arbeiteten. Unternehmen hätten es zunehmend schwer, einen Steuerberater zu finden oder sie erhielten sogar die Kündigung eines bestehenden Steuerberatungsvertrages.

Das Wochenblatt für Landwirtschaft hat in seiner Ausgabe 22/2024 davon berichtet, dass sich die Lage von Landwirten in Steuerberatungskanzleien dramatisch zugespitzt habe. Focus online hat im Januar 2024 sogar davon gesprochen, dass durch die Überlastung von Kanzleien Zentausende Jobs bedroht seien, weil Unternehmen nicht ohne Steuerberater funktionieren könnten.

Für Friseurunternehmen gibt es gute Möglichkeiten, die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater zu optimieren. Hier einige wichtige Tipps:

  1. Digital werden: Steuerberatungskanzleien bevorzugen die digitale Welt. Belege werden dabei vom Mandanten elektronisch vorbereitet, bereitgestellt und oftmals mit den digitalen Bankkontoauszügen verknüpft. Eine offene Bereitschaft des Mandanten zur Umstellung von althergebrachten Prozessen auf eine digitale Zusammenarbeit wird heute von Kanzleien vorausgesetzt.
  2. Die Kanzleien beim Fristendruck entlasten und Unterlagen zeitnah einreichen: Direkt nach Ablauf des Monats alle Belege vollständig und sortiert bereitstellen, damit der Kanzlei ausreichend Zeit zur Erstellung der Buchführung und Anmeldung der Umsatzsteuer bleibt.
  3. Kasse und Bank: Daten aus elektronischen Kassensystemen auf digitalem Weg an die Kanzlei übertragen und ihr den Abruf von digitalen Kontoauszugsinformationen ermöglichen.
  4. Lohnabrechnungen: Wiederholungs- und Doppelabrechnungen vermeiden. Alle notwendigen Informationen vor Versand an die Kanzlei auf Vollständigkeit prüfen und strukturiert nach festem Schema frühzeitig übermitteln.
  5. E-Mail, Telefon & Co: Eine gute Kommunikation mit dem zuständigen Sachbearbeiter in der Kanzlei aufbauen und pflegen. Rückfragen der Kanzlei zeitnah und vollständig beantworten, fehlende Belege umgehend nachreichen.
  6. Gute Zahlungsmoral: Gebührenrechnungen fristgerecht bezahlen oder Einzugsermächtigung erteilen.