Das Recyclingprodukt „FettFressHair“ hat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Titel „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ verliehen bekommen.
Mit Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland fördert die Bundesregierung innovative Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das FettFressHair-Team erhält nun ein einjähriges Mentoring sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an Workshops, die das Projekt deutschlandweit bekannter machen und stärken sollen.
FettFressHair wurde 2021 ins Leben gerufen (TOP HAIR hat in der Ausgabe 10/2022 berichtet), in dem Jahr, in dem pandemiebedingt deutschlandweit Friseursalons schließen mussten. Die Initiatorin und Kieler Friseurmeisterin Janine Falke und ihre Schwester Nadine Schindler wollten diese Zeit sinnvoll nutzen und ließen sich bei ihrer Idee von einem Bericht über das Ölunglück auf Mauritius im Jahr 2020, wo Haare in Strümpfen eingesetzt wurden, um die Verunreinigungen im Wasser aufzunehmen, inspirieren.
Nach diesem Vorbild sollten auch in Deutschland Haare als Öl-Filter eingesetzt werden. Auf die ersten Prototypen mit Haaren aus dem eigenen Friseursalon folgte Anfang 2021 der Sieg beim Yooweedoo- Ideenwettbewerb der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Kurz darauf machte man die FettFressHair-Schlängel mit Korken schwimmfähig und fand im Kieler Tiefbauamt einen Kooperationspartner.
In diesem Jahr kam dann ein weiteres professionelles Produkt dazu: das FettFressHair-Nadelvlies. Es wird maschinell verarbeitet, besteht aus 100 Prozent reinem Schnitthaar und ermöglicht verschiedenste, flexible Anwendungsgebiete. Dafür ist FettFressHair aktuell im Zertifizierungsprozess, um Städten in ganz Deutschland ein nachhaltiges Alternativprodukt zu synthetischen Ölfiltern anzubieten. Mit dem Nadelvlies können z. B. Ölfänger in Regenrückhaltebecken, Bootshäfen und Motorbootstankstellen installiert werden. Außerdem ist der Einsatz in Gullys oder auch im Dämmstoffbereich möglich.
Mehr Informationen gibts auf www.fettfresshair.de
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